Abhängig vom Suchtkranken?
Süchtige sind nicht allein. Was sich zunächst positiv anhört, kann sich schnell zum Negativen verkehren. Denn eine Sucht hat häufig mehr als ein Opfer: Neben dem direkt Betroffenen werden oft auch Kinder, Lebenspartner und sogar Freunde mit in die Sucht hineingezogen. Eine banale Feststellung, die oft unter dem Begriff „Co-Abhängigkeit“ zusammengefasst wird. Aber so einfach ist die Sache nicht. Es ist ein Teufelskreis, der sich nur schwer durchbrechen lässt. Der Partner (Vater, Sohn) gerät in eine Krise und
sucht sein Heil in der Flucht vor der Realität.
„Fluchthelfer“ können Drogen und Alkohol sein, aber auch Spielsucht zählt dazu. Als Partner hat man nun den verständlichen Wunsch, zu helfen. Glaubt man zunächst noch an gelegentliche Ausrutscher, greift die Krise bald auch auf das eigene Leben über. Wenn beispielsweise der Job leidet oder Freunde misstrauisch werden, wird häufig versucht, den Krisen-Zustand zu vertuschen. Da sich der Süchtige selber aber wenig darum kümmert, geht die Verantwortung auf den Partner über.
Was als intuitives und nachvollziehbares Verhalten beginnt, nämlich dem Partner in einer Krisensituation helfen zu wollen, kann oft in eine Abhängigkeit des Partners vom Suchtkranken übergehen; es entsteht eine Beziehungs-Abhängigkeit.